Ginnipper - Gin and Home by Eva Maria Stadler
I speak
and my currency is

Der Gin hat eine lange turbulente Geschichte hinter sich. Geprägt von großen Erfolgen, Verdammung und Wiederbelebung. Bis zum heutigen Tag, an dem er sich die Bars dieser Welt zurückerobert hat.

Die Geburtsstunde des Gin liegt wohl irgendwann im 17. Jahrhundert, als Europa in verschiedensten Kriegswirren lag. Die Niederländer kannten zu dieser Zeit schon ihren Genever, der auf Basis von Wacholder gebrannt wird und konsumierten diesen natürlich reichlich vor, während und sicherlich noch mehr nach einer Schlacht. Da die Engländer zeitweise an Seite der niederländischen Soldaten kämpften, wurde natürlich auch hier der Genever großzügig geteilt. So kam der Wacholderschnaps schließlich nach England.
Man fing sofort begeistert an die Spirituose zu kopieren und aufgrund der relativ einfachen Herstellung kam es in der einfachen Bevölkerung ziemlich schnell zu übermäßigen und zügellosen Ginkonsum. Da hier ziemlich viel Fusel produziert wurde, gab es viele Todesopfer und unzählige Abhängige, die dem hochprozentigen Schnaps verfielen und nicht zuletzt mit ihrem Leben bezahlen mussten.
London versank in einem Gin-Moloch.

Zu dieser Zeit herrschte Queen Ann über Großbritannien, die auch bekannt war als „Brandy Nan“. Sie war einem Gläschen Brandy zu jeder Tages- und Nachtzeit nicht abgeneigt, heißt es. Der Alkoholkonsum gehörte also im alten England zum guten Ton. Nichtsdestotrotz reagierte man bald um den uferlosen Saufereien und gefährlichen Schwarzbrennereien Einhalt zu gebieten und veranlasste mehrere „Gin Acts“, in denen strenge Regelungen zum Verkauf von Gin festgehalten wurden. Damit hatte die dunkle Zeit des Gin sein Ende, da der Alkohol nicht mehr leicht erhältlich und auch weitaus teurer wurde.

Im 19. Jahrhundert schließlich fand man wieder zurück zum eins geliebten Wacholderbrand, die Brennereien hatten sich weiterentwickelt und die Qualität der Spirituose hatte sich um Längen gesteigert. Ein Verschneiden mit gefährlichen, billigen Zutaten war nicht mehr zulässig und die Süßung durch Zucker durch besseres Basisaroma nicht nötig. Der London Dry Gin war geboren.
Heute bedeutet diese Bezeichnung nicht, dass der Gin in London hergestellt wird, es handelt sich ausschließlich um die Bezeichnung der Herstellungsmethode.

Im mittleren 20.Jahrhundert war es dann wieder so weit, der Gin musste in den Hintergrund treten. Sein eher geschmacksneutraler Bruder Vodka wurde immer beliebter und gewann in den europäischen Bars mehr und mehr an Beachtung. Vorrangig diente nun Vodka zum Mixen von Cocktails oder einem zielgerichteten „Lichter ausschalten“.
Erst in den letzten Jahrzehnten stieg der Gin wieder aus seiner Versenkung und die Destillerien dieser Welt erkannten, dass sich aus dieser Basisrezeptur viel mehr zaubern lässt.
Alkohol aus landwirtschaftlicher Herkunft, Wacholder und eine Handvoll anderer Botanicals bilden die Grundlage – und danach sind der Phantasie des Brennmeisters keine Grenzen gesetzt.

Ein Auf und Ab, geliebt und gehasst, sehen wir diese Spirituose heute als absolutes In-Getränk auf Parties, Galas, in Pubs und Bars und auch zu Hause. Überall gibt es einen old fashioned Cocktail auf Ginbasis im Angebot, einen kreativen Gin-Tonic oder interessante Eigenkreationen, an denen die Barkeeper ihre Ideen ausleben.
So einfach die Basis auch sein mag, so facettenreichen sind die Aromen und unzähligen Möglichkeiten der Zubereitung – was den Gin zu einer wirklich besonderen Spirituose macht.
In diesem Sinne: es ist immer Gin o’clock!
Cheers!

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